Mauerradweg Teil 2
Von Potsdam nach Frohnau – Eine historische Radtour
Erinnern du dich an das Ende von Mauerradweg Teil 1? Dort ging es steil bergauf zum Ziel Potsdam. Dieser zweite Teil des Mauerradwegs beginnt genau dort, in Potsdam, und um den Anschluss zu finden, geht es zunächst – passend zum Start – bergab. Zugegeben, ein kurzes Stück Anstieg ist noch dabei, aber die Kräfte sind ja noch frisch für diese rund 70 Kilometer lange Radtour!
Start in Potsdam: Von Agenten und Gärten
Vom Potsdamer Bahnhof führt der Weg zuerst Richtung Babelsberg und Neu Babelsberg. Nach der Überquerung des Teltowkanals wird Klein Glienicke erreicht. Vorbei an der Glienicker Kapelle und dem Jagdschlosspark geht es über die Glienicker Brücke, unter der die Havel fließt. Diese Brücke war einst der Ort, an dem während der deutschen Teilung – psssst… Agenten ausgetauscht wurden. Grüße von Bond, James Bond!
Entlang der Havel: Schlösser, Seen und Geschichte
Weiter geht es entlang der Havel und des Jungfernsees, am Rande des Neuen Gartens in Potsdam. Hier liegen das imposante Schloss Cecilienhof, die wiederhergestellte Eremitage auf einer Landzunge und etwas weiter die Gasthausbrauerei Meierei – allesamt absolut sehenswert.
Durch eine Kleingartenanlage und ein Wohngebiet führt der gut ausgebaute Radweg entlang einer belebten Straße über zwei Brücken zur Insel Großes Horn, wo Jungfernsee, Lehnitzsee und Weißer See zusammentreffen, bis nach Neu Fahrland. Um den Krampnitzsee herum, durch dichten Wald, wird auf der anderen Seite des Jungfernsees schließlich Sacrow erreicht
Vom Groß Glienicker See bis nach Frohnau
Wieder ein Stück entlang der Havel geht es bis nach Kladow. Entlang des Groß Glienicker Sees ist man bald in Gatow. Hier befand sich einst der Flugplatz Gatow, ein Militärflugplatz der britischen Besatzungsmacht vor dem Mauerfall. Heute sind dort eine Bundeswehrkaserne und das Militärhistorische Museum der Bundeswehr untergebracht.
In Staaken weist ein großes Schild auf die einstige Teilung Deutschlands durch die Berliner Mauer hin. Die Tour führt weiter durch Staaken, über die Hochgeschwindigkeitstrasse der Deutschen Bahn, bis nach Falkensee. Auf einem ruhigen, kurvenreichen asphaltierten Waldweg erreichst du Schönwalde-Siedlung und findest dich bald darauf am Ufer der Havel wieder. Hier steht noch der ehemalige Grenzturm Nieder Neuendorf, der heute, schön weiß getüncht, seinen einstigen Schrecken verloren hat.
Entlang eines Gewerbegebiets und des Oder-Havel-Kanals geht es bis Hennigsdorf, wo es übrigens einen S-Bahnanschluss gibt. Wer sich jedoch entschließt, der Radtour weiter zu folgen, erreicht bald Heiligensee. Durch viel Grün am Stadtrand von Frohnau und in einem weiten Bogen über Hohen Neuendorf, vorbei an einem weiteren ehemaligen Grenzturm, der heute als Naturschutzturm dient, wird schließlich das Ziel dieser geschichtsträchtigen und wunderschönen Radtour erreicht: der S-Bahnhof Frohnau.